Aufgaben

Donnerstag, 2. November 2006

2. Aufgabe

Gregor Horstkemper, Studieren mit dem Computer, in Wolfgang Schmale (Hg.): Schreib-Guide Geschichte, 2. Aufl, Wien 2006 (UTB)), s.205-229;
Kapitel 7. Studieren mit dem Computer.

Zusammenfassung

Der vorliegende Text behandelt die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile des Computers beim Sammeln und Verarbeiten von Informationen und die Bedeutung des Internet für das wissenschaftliche publizieren und kommunizieren. Das Kapitel gliedert sich daher in vier Unterkapitel:
1. Textverarbeitung
2. Informationsmanagement mit Datenbankprogrammen
3. Das Internet als Publikations- und Kommunikationsmedium
• Frei zugängliche Online-Publikationen
• Zugangsbeschränkte elektronische Verlagsveröffentlichungen
• Das Internet als Kommunikationsmedium
4. Weiterführende Gedanken zum Geschichte schreiben und Lernen mit dem Computer

Textverarbeitungsprogramme leisten bereits beim Recherchieren von Literatur und Führen eines Journals wertvolle Dienste. Die Textverarbeitung ist der bisher bewährten Zettelkastenmethode und dem Anlegen anderer handschriftlicher Notizen durch seine Flexibilität weit überlegen. Auch die Distribution von Informationen lässt sich viel einfacher bewerkstelligen. Die Gliederungsfunktion erleichtert die Strukturierung der aufgenommen Informationen und hilft, den Überblick zu behalten. Die Textverarbeitung lässt sich bis zu einer gewissen Grenze, die bei einer wissenschaftlichen Arbeit allerdings bald erreicht ist, auch zum Verwalten von Literaturrecherchen und Ideen einsetzen. Darüber hinausgehend ist der Einsatz von Datenbanken ratsam. Durch den Einsatz Computergestützter Diktiersysteme kann die notwendige Schreibtätigkeit wesentlich reduziert werden. Die Gliederungsfunktion, die bei der Strukturierung des Textes eingesetzt werden kann, ist wegen ihrer flexiblen Möglichkeiten, eine wertvolle Hilfe bei Abfassung von Texten. Darüber hinaus erleichtern verschiedene andere Funktionen, wie z.B. die automatische Silbentrennung, die Rechtschreibprüfung und der Thesaurus die „handwerkliche“ Arbeit. Die Manipulierbarkeit von Fuß- und Endnoten stellt sich als äußerst nützlich heraus. Die Möglichkeit Literaturverzeichnisse und andere Register zu automatisieren, ermöglicht Änderungen bis zum Schluss einer Arbeit. Zusätzlich tragen gestalterische Elemente, wie der Einbau von Grafiken und Bildern oder Rahmen und Tabellen in den Text dazu bei, diesen bei geringem Aufwand, ansprechender und übersichtlicher zu gestalten.
Für die Verwaltung größerer Mengen an Literaturdaten, wie sie für Diplom- oder Doktorarbeiten anfallen, lohnt sich der Einsatz von Literaturdatenbanken, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden. Diese wurden zwar in erster Linie zur Verwaltung von Büchern und Zeitschriftenartikeln geschaffen, eignen sich jedoch auch zur Verwaltung von Veröffentlichungen aus dem Internet, aber auch von CDs etc. Nicht alleine die unkomplizierte Suchmöglichkeit nach verschiedensten Kriterien macht die Datenbank gegenüber der Karteikarte so überlegen. Ein weiterer Nutzen ist die Möglichkeit der Übernahme ganzer Datensätze in die Textverarbeitung, die Zuordnung von Exzerpten und Notizen, und sogar der Import bibliographischer Daten aus Online Katalogen. Vielfach bieten moderne Literaturverwaltungsprogramme auch Instrumente zur Aufgabenplanung und zur Wissensorganisation an, aber auch für die Verwaltung von Verleih- und Entlehnfristen. Bei diesen vielfältigen Möglichkeiten stellt sich aber die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Nutzen. Man kann davon ausgehen, dass bereits bei der Verwaltung von zehn bis zwanzig Titeln der Einsatz einer Literaturdatenbank sinnvoll erscheint.
Das Medium Internet hat auch für die Geschichtswissenschaft einige Bedeutung, insbesondere das World Wide Web (WWW) mit seinem umfassenden Multimedia-Angebot. Allerdings erfordert das sehr unterschiedliche Qualitätsniveau eine sorgfältige Prüfung der jeweiligen Ressource. Das WWW hat sich als Ort der wissenschaftlichen Veröffentlichung etabliert, wird aber in den Geisteswissenschaften das Buch und die Zeitschrift nicht ersetzen können. Die großen Vorteile des Internets stellen jedoch eine unverzichtbare Ergänzung der gedruckten Medien dar.
Neben der Bedeutung des Internet für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Informationen wird auf seine Bedeutung für die wissenschaftliche Kommunikation hingewiesen, wobei sich diese Aspekte zunehmend verbinden. Dieses Phänomen kann am Beispiel der „sozialen Software“ (Weblogs, Wikis etc.) verfolgt werden. Dabei erhebt sich die Frage nach den Nutzungsmöglichkeiten von frei zugänglichen und zugangsbeschränkten Internetressourcen für die Geschichtswissenschaft. Von den frei zugänglichen Online-Publikationen sind Suchmaschinen wie Google oder Yahoo die bekanntesten. Sie eignen sich aber nur als ergänzende Arbeitsinstrumente. Einzelne Bibliotheken und Universitäten bieten „Virtuelle Fachbibliotheken“ an, deren wesentliche Aufgabe „die Katalogisierung von frei zugänglichen, wissenschaftlichen Maßstäben genügenden, Online-Materialien“ ist.
Das „E-Learning“ ist eine relativ junge Methode um die Möglichkeiten des Internet für das Studium der Geschichte einzusetzen.
Im Internet stehen für die verschiedensten Themenfelder elektronische Nachschlagewerke zu unterschiedlichen Themenfeldern zur Verfügung, die aber zumeist Parallelversionen zu gedruckten Publikationen sind. Zu diesen Nachschlagewerken zählt auch Wikipedia, deren Beiträge aber auf sehr unterschiedlichem Qualitätsniveau stehen.
In den USA entstanden, hat sich auch im deutschsprachigen Raum eine Diskussionsliste namens
„H-Soz-u-Kult entwickelt“. „Ihr Gegenstand sind die Methoden, Theorien und Ergebnisse neuerer Sozial- und Kulturgeschichte“. Sie hat sich vor allem in die Richtung Rezension geschichtswissenschaftlicher Neuerscheinungen entwickelt.
Viele Bibliotheken haben begonnen ihre wertvollen Bestände an alten Drucken zu digitalisieren, teilweise als Volltexte, in der Mehrzahl aber als grafische Reproduktionen einzelner Buchseiten. Einzelne Museen und Archive nutzen das WWW zum Veröffentlichen ihrer Bestände.

Bei den zugangsbeschränkten elektronischen Verlagsveröffentlichungen handelt es sich meistens um Server von Buch- und Zeitschriftenverlagen, auf denen die digitalen Versionen der gedruckten Vorlagen gespeichert sind. Bibliotheken haben mitunter die Möglichkeit den Zugang zu lizenzpflichtigen geschichtswissenschaftlichen Zeitschriften und E-Books zu ermöglichen.
Der Austausch wissenschaftlicher Informationen und Argumente über das Internet bringt aber auch neue Probleme mit sich. Es stellen sich Fragen nach der Authentizität und Zuverlässigkeit einer Auskunft per E-Mail. Inwieweit ist die Zitierfähigkeit und Anerkennung als wissenschaftlicher Beleg dieses Mediums gegeben? Wie lassen sich Fälschungen verhindern? Viele dieser Fragen sind noch nicht geklärt. Aber wie auch immer, der Einsatz des Internets ist im wissenschaftlichen Alltag nicht mehr wegzudenken.
Das Kapitel schließt mit weiter führenden Gedanken zum Arbeiten mit dem Computer in den Geisteswissenschaften. Das erste Zitat von Willard MacCarty, King’s College, London, befasst sich mit der Frage, wie sich durch die Gestaltungsmöglichkeiten des Computers die Forschungsperspektive für den Geisteswissenschafter ändert. Das zweite Zitat von Michael Joyce, Vassar College, gipfelt in der Aussage, dass das körperliche Dasein des Menschen, diesem sowohl im realen als auch im virtuellen Raum die Möglichkeit zum sinnvollen Handels gibt.

Kommentar:

Der vorliegende Text wird dem Anspruch gerecht, in Form eines Überblicks in die Auswirkungen des Computereinsatzes in der Geschichtswissenschaft einzuführen. Die weiterführenden Hinweise in den Texten der Unterkapitel selbst, oder an ihrem Ende, ermöglichen es dem Leser, sehr einfach weitere spezielle Informationen einzuholen. Im Bereich der Textverarbeitung könnte auf die Ausschaltung von
Fehlerquellen hingewiesen werden.

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